Surfbretter richtig präparieren

Beim Surfen ist die erste große Hürde für Anfänger, sich auf dem Brett aufzurichten. Das viele Wasser macht das Brett rutschig und das Aufstehen damit schwierig. Deshalb werden Surfbretter in der Regel mit Surfwax behandelt. Anders als beim Skifahren soll die Oberfläche des Boards durch das Wachs nicht glatter gemacht werden, sondern rutschfest. Deswegen gibt es auch mehrere Wachssorten, die je nach Wassertemperatur eingesetzt werden und somit immer die richtige Konsistenz haben.

Surfkurs auf Fuerteventura

 

Softboards

Aber nicht alle Surfbretter brauchen auch Wachs auf ihrer Oberfläche. Gerade beim Lernen verwenden viele Anfänger Softboards, die durch ihre weiche und griffige Oberfläche auch ohne Wachs auskommen.

Surfbrett reinigen

Bevor man neues Wachs auftragen kann, muss das Deck des Surfboards erstmal gereinigt werden. Dazu wird ein Waxkamm verwendet, mit dem die vorhandene Schicht abgetragen wird. Das funktioniert am besten bei warmen Außentemperaturen, da das Wachs dadurch weicher wird. Bei Bedarf hilft auch ein Fön, um die Wachsschicht etwas weicher zu machen. Nach der Behandlung mit dem Kamm bleibt noch ein dünner Wachsfilm zurück, der entweder auf dem Board belassen wird oder mit speziellem Wax Remover entfernt werden kann.

BaseCoat

Neben dem normalen Surfwax gibt es auch spezielle Basecoat Wachse, die als Grundierung aufgetragen werden und somit längeren Halt für das Surfwachs versprechen. Dieser Schritt ist aber optional und wird eher von den Profis verwendet.

Der Basecoat wird auf der ganzen Oberfläche verteilt. Über die richtige Technik scheiden sich hier aber die Geister. Die einen schwören auf kreisende Bewegungen, die anderen auf ein Schachbrettmuster und wiederum andere tragen ihr Wachs nur diagonal auf. Hier siegt also letztlich die eigene Vorliebe. Achten sollte man aber auf die Temperatur des Surfbretts, denn bei von der Sonne aufgeheizten Brettern, kann das Wachs schnell verschmieren.

Topcoat

Die wichtigste Schicht ist der Topcoat. Hier wird deutlich weicheres Wachs als beim Basecoat aufgetragen, welches letztlich den Füßen den richtigen Halt verschafft. Allerdings muss auch das richtige Wachs verwendet werden, damit das richtig funktioniert. Welches das ist, hängt in erster Linie von der Wassertemperatur ab:

Bis 14°C – Cold Water

13°C-20°C – Cool Water

19°C-26°C – Warm Water

Über 25°C – Tropic Water

Wer also Cold Wax in tropischen Gewässern verwendet, wird einen Großteil des Wachses am Ende des Tages an der Badehose wiederfinden. Wenn es für das Wachs hingegen zu kalt ist, wird es hart und bietet damit keinen Halt.

Das Auftragen an sich funktioniert wie beim Basecoat mit kräftigen und gleichmäßigen Bewegungen. Dabei sollte man den Druck jedoch nach und nach verringern, bis sich kleine regelmäßige Wachsbeulen ausbilden.

Tipp für Umweltbewusste Surfer

Herkömmliches Surfwachs besteht aus Paraffin oder Mineralölen, was die Umwelt relativ stark belastet. Es gibt aber auch umweltfreundlichere Wachssorten, die als Öko-Surfwachs bezeichnet werden.

Anrauen

Während des Surfens wird ein Teil des Wachses abgeschabt und die Beulen platt gedrückt. Deshalb ist es empfehlenswert die Wachsschicht nach dem Surfen mit einem Waxkamm aufzurauen und eventuell erneut ein wenig Topcoat Wachs aufzutragen. Der Basecoat hingegen sollte ein paar Monate halten und sonst nur bei stark veränderten Wassertemperaturen gewechselt werden.

Abwachsen

Um altes Wachs schließlich wieder loszuwerden, wird die Rückseite des Wachskamms verwendet. Dabei empfiehlt es sich, das Surfbrett zunächst in die Sonne zu legen, damit das Wachs etwas weich wird. Danach einfach mit dem Kamm die Wachsreste abschaben.

Fazit

Der richtige Umgang mit Surfwachs ist zwar nicht ganz einfach, aber unerlässlich. Mit einem gut präparierten Board sind auch die radikalsten Tuns möglich, sei es am französischen Atlantik oder an der Küste von Bali.